Die Nationalratsabgeordnete und Kärntner Landesparteichefin Olga Voglauer wird neue Generalsekretärin der Grünen. Das verkündete Bundesparteichef Werner Kogler am Vormittag in Wien. Sie werde sich mit "Engagement, Herz und Hirn" einbringen. Dass die Grünen nun ein neues Generalsekretariat schaffen, dürfte auch mit Vorbereitungen auf die nächste Nationalratswahl zu tun haben, die regulär erst im Herbst 2024 ansteht. Laut Kogler sei der Schritt wichtig, weil man seit dem Neustart vor vier Jahren die Parteistrukturen wieder aufbauen musste.

Die 42-jährige Kärntner Slowenin und Biobäuerin war Anfang März mit ihren Grünen im Kampf um den Wiedereinzug in den Kärntner Landtag gescheitert. Sie gab sich damals trotz der Niederlage kämpferisch: Oft sei es Glück und Zufall, ob eine Ernte gelinge. "Ich bin sicher, die nächste wird eine gute sein." Politanalysten sahen den Fokus auf eine "Klimawahl" freilich als nicht zielführende Strategie.

"Aufgeben ist keine Option"

Laut Kogler sei der Einzug zwar nicht gelungen, doch Voglauer habe es bereits am Wahlabend geschafft, wieder Zuversicht zu verbreiten. Genau das brauche es jetzt für das Generalsekretariat. Sie sei "eine Frau mit Wucht", mit "einer starken Stimme für mehr Klimaschutz und Gerechtigkeit", so Kogler. Als Gegensatz zum aktuellen "Plärren in der Arena" der Politik.

Voglauer bedankte sich für die neue Aufgabe und berichtete, dass gerade sie als Bäuerin die Hoffnung nie aufgebe, "auch wenn wir nicht wissen, wie die Ernte am Ende des Jahres ausschauen wird". Wenn man wolle, dass etwas gelinge, "dann muss man anpacken. Und das mache ich". In Kärnten habe man als Grüne keine leichte Zeit hinter sich, "aber Aufgeben ist keine Option". Das Streben nach einer guten Zukunft treibe die Grünen an – im Gegensatz zu "Spaltern und Populisten", die die "niedersten Instinkte der Menschen bedienen".

2019 hatte Voglauer, die an der Boku in Wien Landwirtschaft mit Schwerpunkt Agrarökonomie studierte, die Kärntner Landespartei übernommen und brachte wieder Ruhe in die Partei. Bei der Landtagswahl verpassten die Grünen mit nur 3,85 Prozent deutlich den Einzug in den Landtag. Im Wahlkampf setzte Voglauer stark auf den Ausbau Erneuerbarer Energien. "Klimaschutz, Gemma!" war etwa auf den Plakaten zu lesen. Voglauer ist verheiratet, hat zwei Kinder und betreibt mit ihrem Mann in Ludmannsdorf/Bilčovs einen Biobauernhof mit 15 Milchkühen.