Fünf Tage bevor die SPÖ-Mitgliederbefragung über den Parteivorsitz startet, ist nun auch der Wahlzettel publik geworden. "Heute" hatte Mittwochfrüh eine Kopie veröffentlicht. Darauf ist allerdings eine Überraschung zu finden: Denn neben Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil und Andreas Babler gibt es dort noch eine vierte Option: "Keine*r der genannten Bewerber*innen".

Einstimmiger Vorstandsbeschluss

Dies habe der Vorstand beschlossen, heißt es aus der Parteizentrale der SPÖ. Grund dafür ist die Durchführung der Mitgliederbefragung online und per Post, bei der die Fragebögen ident sein müssten. Denn während man bei den physischen Wahlzetteln die Möglichkeit habe, niemanden anzukreuzen und ihn leer zurückzuschicken, müsse man online eine Option auswählen, deswegen das vierte Kreuz, sagt Kommunikationschef Stefan Wenzel-Hirsch.

Er versteht die Aufregung nicht: "Wir wollten den Leuten, die online abstimmen, die Möglichkeit geben, weiß zu wählen." Anders wäre das technisch nicht möglich gewesen, der Vorstand am 27. März beschlossen. Das ist jene Sitzung, die sechs Stunden gedauert hat und bei der es zu heftigen Streitereien zwischen den Parteigranden gekommen sein soll. Der Stimmzettel mit der "Keine*r"-Option sei aber einstimmig beschlossen worden, sagt Wenzel-Hirsch, auch mit den Stimmen des Burgenlandes.

Das Stimmungsbild werde die vierte Option nicht beeinflussen, glaubt er. Ob man das Kreuz auch kleiner oder weniger prominent hätte platzieren können, wollte er nicht kommentieren. "Da werden absolute Kleinigkeiten diskutiert", sagt Wenzel-Hirsch. "Das ist die Aufregung der Twitter-Blase."