Die Grünen rufen die "Mission Klimaglück" aus. Unter diesem Motto startet die Partei mit einer eigenen Kampagne ins Frühjahr. In einem Radiospot sowie auf einem Plakat ist der Spruch "Wo ein Wille, da ein Windrad" zu hören und lesen. Vizekanzler Werner Kogler und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler stellten das Projekt vor, wobei Kogler selbst einräumte: "In Zeiten multipler Krisen setzen wir auf Klimaglück, hamma nix Besseres zu tun?" Doch eben darin liege laut Kogler ein Schlüssel im Umgang mit Teuerung, Krieg und Co..

Die Energiewende würde dazu beitragen, dass Stromkosten geringer werden und die Abhängigkeiten Österreichs von "Kriegstreibern" und fossilen Brennstoffen ein Ende finden könnten. "Eine Mission ist, eine Vision zu haben", erklärte Kogler. So könne man die Zukunft für nachkommende Generationen absichern. "Bremser müssma ausbremsen und die Gutwilligen in ihrem Willen bestärken."

Laut Kogler kein indirekter Wahlkampf-Auftakt

Laut Gewessler gehöre zum Glücklichsein auch Zuversicht. Man müsse die Energiewende nun zügig angehen, damit "die Energiepreise langfristig günstiger werden". Das Glück müsse aber auch gerecht verteilt werden, Heizungstausch und Co. "dürfen keine Frage des Geldbörsels sein". Angesprochen auf Widerstand aus den Ländern beim Windrad-Ausbau betonte Gewessler, dass man mit der UVP-Novelle den Gegenwind der Länder in Bezug auf den Ausbau eingedämmt habe. Laut dem stellvertretenden Bundessprecher Stefan Kaineder solle die Kampagne den Willen zur Umsetzung klarmachen, die Plakate werden in den kommenden Wochen in ganz Österreich zu sehen sein.

Dass sich die Grünen genau heute zu Wort melden, könnte auch mit der für morgen Freitag angesetzten Rede von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zur "Zukunft der Nation" zu tun haben. Im Hintergrund hatten sich die Grünen bereits nach möglichen Inhalten im Umfeld des Koalitionspartners erkundigt, die sich aber kaum in die Karten schauen ließen. Laut Kogler wolle man sich auch nicht in ÖVP-Interna einmischen, sondern einen Plan für die Zukunft vorlegen. Angesprochen auf den Wahlkampf-ähnlichen Auftritt mit der neuen Kampagne betonte Kogler, dass diese kein Vorgeschmack auf mögliche Neuwahlen sei. Die Grünen seien mit Zwischenkampagnen deutlich sparsamer, "jetzt leisten wir uns auch eine kleine".