Als die Hochrechnung um kurz nach 17 Uhr Alexander Van der Bellen als Sieger der Bundespräsidentschaftswahl ausmacht, hört man bei der Wahlparty der FPÖ leises Klatschen. Es sind aber keine Freiheitlichen, die jubeln, sondern Passanten, die vor dem Gastgarten der "Vino"-Weinbar beim Wiener Rathaus stehen geblieben sind, und gebannt auf den aufgebauten Fernseher blicken. Im Lokal wird erst energisch geklatscht, als der blaue Balken bei Walter Rosenkranz in die Höhe schnellt. Es sei "traurig", dass Van der Bellen, der "von allen anderen Parlamentsparteien unterstützt wurde", keinen deutlicheren Sieg erringen konnte, sagt Generalsekretär Michael Schnedlitz in die wartenden Kameras. "Wir haben jedenfalls auf den richtigen Kandidaten gesetzt."