Die Landeschefs zollten Kurz Respekt für diesen "Schritt zur Seite", wiewohl sie daran nicht ganz unbeteiligt gewesen sein dürften. Dem Vernehmen nach ist der Druck der VP-Landeschefs am Samstag zunehmend größer geworden, nicht zuletzt wegen der jüngst bekannt gewordenen Chats.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter, derzeit Vorsitzender der Landeshauptleute-Konferenz, der die Gespräche unter den Landeschef koordiniert habe, betonte die "staatspolitische Verantwortung der ÖVP". Daher habe Kurz heute "gemeinsam" mit den Landeschefs entschieden, "einen Schritt zur Seite" zu treten, "bis die gegen ihn erhobenen Vorwürfe geklärt sind".

Auch Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer hob die "eingehenden Gespräche" mit den ÖVP-Landeshauptleuten hervor und zollte gleichzeitig Kurz "Respekt". Dieser Schritt zeige "von Größe". Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer dankte Kurz für diesen "selbstlosen Schritt". Damit ermögliche dieser "stabile Verhältnisse" in Österreich.

"Großen Respekt" ringt Kurz' Schritt dem steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer ab. "Sebastian Kurz war ein hervorragender Bundeskanzler für Österreich", lautete dessen Resümee. Auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) dankte dem scheidenden Kanzler für dessen "bisherige Arbeit für Österreich". Nun sei der Weg geebnet, damit in der Bundesregierung weitergearbeitet werden könne, meinte Mikl-Leitner in Richtung der Grünen.

Gleichlautend auch der Tenor aus den Bünden: "Nach den Geschehnissen der letzten Tage habe ich tiefen Respekt für die Entscheidung von Sebastian Kurz, zur Seite zu treten", so Wirtschaftsbund-Präsident Harald Mahrer. Kurz genieße "volles Vertrauen als Partei- und Klubobmann". Und auch Bauernbund, Seniorenbund und ÖAAB dankten Kurz für dessen "erfolgreiche Arbeit". ÖAAB-Bundesobmann August Wöginger, bis dato VP-Klubobmann, will den "erfolgreichen Weg" mit Kurz als künftigen Obmann weiterführen. Der Bauernbund wiederum sicherte Alexander Schallenberg als Bundeskanzler "vollen Rückhalt" zu. Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec meinte: "Sebastian Kurz beweist in einer schwierigen Zeit Staatsräson und klare Verantwortung für Österreich."