Die Abstimmung im SPÖ-Vorstand über den Fragenkatalog zur Mitgliederbefragungist sehr knapp ausgegangen - bestätigte Parteichefin Pamela Rendi-Wagner Freitag in der "ZiB2". Sie widersprach nicht, dass es nur 12 Pro- und 10-Kontrastimmen gab, sondern erklärte die schwache Zustimmung mit Überraschung und Skepsis dagegen, dass sie den Mitgliedern auch die Vertrauensfrage stellt.

"Aber eine Mehrheit ist eine Mehrheit", zeigte sich Rendi-Wagner zufrieden, dass sie aus ihrer Sicht "den richtigen Schritt zum richtigen Zeitpunkt" durchgebracht hat. Warum sie überraschend angekündigt hat, auch die "persönliche Frage" an die Mitglieder zu richten, erläuterte Rendi-Wagner offen: Sie persönlich brauche diesen Rückhalt - nach den "letzten 14 Monaten, durch die ich und die Partei gegangen sind. Das war eine schwierige, auch eine schmerzhafte Zeit. So kanns nicht weitergehen, mit dieser - zum Teil - Selbstzerfleischung und Intrigen, die Ende des letzten Jahres ihren traurigen moralischen Tiefpunkt gefunden haben".

Die Vertrauensfrage sei auch für die Partei nötig, um Kraft für die politische Auseinandersetzung zu haben.

Die Parteigranden zeigten sich schockiert und sprachlos. "Ich bin sehr überrascht", sagten sowohl Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser als auch Burgenlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil.