Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat sich am Donnerstag indirekt zur Diskussion um das "Kopftuchverbot" geäußert. "Ist es nicht wichtiger, was man im Kopf hat, als was man auf dem Kopf hat?", habe ihn einmal eine Kopftuch tragende Professorin der renommierten "ETH Zürich" gefragt, erzählte Van der Bellen. Nachsatz: "Eine politisch höchst brisante und wichtige Bemerkung."

Van der Bellen schilderte diese Erinnerung an einen Besuch an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich ("Eine der berühmtesten und besten Universitäten der Welt") im Rahmen eines Pressegesprächs mit der Schweizer Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga am Donnerstag in der Wiener Hofburg.

FPÖ-Hofer widerspricht

Widerspruch folgte auf den Fuß. FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer kritisiert die Aussage Van der Bellens in einer Aussendung: „Es ist nicht egal, was man auf dem Kopf trägt. Das Kopftuch als religiöses Symbol ist in vielen Fällen ein Symbol für die Unterdrückung der Frau. Umso wichtiger war der Beschluss des Kopftuchverbots für Kinder bis 10 Jahren. Eine Ausweitung auf Mädchen bis 14 Jahre ist dringend notwendig. Dieses Vorhaben darf nicht an den Grünen scheitern.“

Hofer erinnert auch daran, dass die Aussage Van der Bellens bereits der zweite zweifelhafte Ausspruch zu diesem Thema sei. 2017 meinte der Bundespräsident, „es werde noch der Tag kommen, wo wir alle Frauen bitten müssen, ein Kopftuch zu tragen. Alle, als Solidarität gegenüber jenen, die es aus religiösen Gründen tun“. Schon damals hatte die FPÖ diese Sicht der Dinge scharf kritisiert.