Die Zweite Nationalratspräsidentin und lanjgjährige SPÖ-Politikerin Doris Bures will nicht ausschließen, einmal SPÖ-Parteichefin zu werden. Im Ö1-Morgenjournal erklärt Bures, "man kann im Leben nichts ausschließen". Um dann aber zu relativieren: "Aber wenn Sie mich heute fragen, dann kann ich Ihnen sagen, dass mit Pamela Rendi-Wagner wir die richtige Frau an der Spitze der Sozialdemokratie haben und dass ich alle einlade, sie auch zu unterstützen".

Auf die Frage, ob sie sich an eine vergleichbare Krise der SPÖ wie derzeit erinnern könne, antwortet Bures mit einem Vergleich mit dem österreichischen Bürgerkrieg, der mit dem Ständestaat und dem Verbot der Partei endete: "Wenn wir an die Erste Republik denken, hat die Sozialdemokratie sicher größere Krisen zu überleben gehabt."

Zur Idee, im Rahmen der Parteireform Vorsitzende künftig direkt wählen zu lassen, zeigt sich Bures abwartend: Sie will zunächst Beobachten, wie sich eine solche Reform im Kleinen auswirkt - etwa in der Linzer Stadtpartei, die sie derzeit implementiert. "Die Zeit haben wir, die sollten wir uns nehmen".

Zu der Abstimmungspanne im Nationalrat am Ende der letzten Legislaturperiode sagt Bures, auch sie unterstütze den Einbau einer elektronischen Abstimmungsanlage im neuen alten Parlament - diese sollte derartige Fehler reduzieren. Zur Anzeige gegen ihre Ex-Kollegin Anneliese Kitzmüller (FPÖ) in dieser Sache erklärt Bures, der Legislativdienst des Parlaments werde prüfen, sie halte eine strafrechtliche Relevanz aber für unwahrscheinlich - man dürfe aber nicht vergessen, dass es nicht um ein Gesetz, sondern nur um eine unverbindliche Willensbekundung gegangen sei.