"Klassisch“ nennt Dietmar Schuster seine Sozialisierung: Katholische Jugend, Gemeindearbeit, Engagement bei der örtlichen Jungen ÖVP Kaindorf bei Hartberg, den Einsatz für ökologische Themen. Nun, zwei Studien und mehrere Berufsstationen später, berief Finanzminister Hartwig Löger ihn in das zentrale Amt des Generalsekretärs.

Das Jus-Studium in Graz, bei dem er seine Kärntner Frau kennenlernte, hätte ihn auch auf andere Wege führen können – etwa ins Justizministerium, wo die Oberstaatsanwältin heute arbeitet. Schuster aber hängte ein Jahr in New York an, um Finanzwissenschaften zu studieren. Warum er nicht Hedgefonds managt? Gestalten zu können, bereite ihm viel nachhaltigere Freude als das schnelle Geld, sagt Schuster.

Aus den USA brachte Schuster wichtige Lehren mit, vor allem den Wunsch, Mitarbeitern auf Augenhöhe zu begegnen. „Das habe ich in der Schule und an der Universität in Österreich nicht immer kennenlernen dürfen“, sagt er in nobler Zurückhaltung. Auch der unkomplizierte Umgang, den die Professoren in den USA mit ihren Studenten pflegten, hat ihn beeindruckt. „Das Wichtigste sind die Mitarbeiter“, ist eine Folgerung aus dem Jahr in New York, das ihn auch wegen der Internationalität und des „Drives“ faszinierte.

Es folgten Jahre in der Wirtschaftskammer, in einem großen Gesundheitsbetrieb als Vorstandsassistent und zuletzt in der Budgetsektion des Finanzministeriums, deren stellvertretender Leiter der begeisterte Schifahrer und Vater einer kleinen Tochter sechs Jahre lang war. Beste Vorbereitung für die Drehscheibe, die das Generalsekretariat im Finanzministerium darstellt.