Er könne den Investitionsstau, der sich in den letzten Jahrzehnten gebildet hat, ja nicht in einem Jahr abbauen. So antwortete Mario Kunasek zuletzt auf Fragen nach seinen Beschaffungsplänen. Tatsächlich stützt sich das Heer im Bereich der Mobilität und der Luftfahrzeuge auf Beschaffungen aus den 1970er und 80er-Jahren, die das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben.

Nun liegt es am Generalstab unter seinem neuen Chef Robert Brieger, aus der langen Liste des Bedarfs jene Projekte auszuwählen, die mit den wenigen freien Mitteln für Investitionen überhaupt zu stemmen sind. Große Brocken sind ohnehin nur mit Sonderfinanzierungen möglich.

Mobilität: Pinzgauer, Puch G und schwere Lkw bildeten lange Zeit das rollende Rückgrat der Fahrzeugflotte. Bei deren längst überfälligem Ersatz steht aber längst nicht mehr die Transportkapazität und Geländetauglichkeit im Vordergrund. Moderne Armeen greifen nur noch auf gegen Kampfmittel ausreichend geschützte Fahrzeuge zurück.

Hubschrauber: Die Alouette III ist 2023 endgültig Geschichte. Das Nachfolgemodell soll auch den einzigen bewaffneten Helikopter (OH-58 Kiowa) ersetzen. Zusätzliche Black Hawks bleiben wohl ein frommer Wunsch der Militärs.

Flugzeuge: Der Eurofighter ist ein (unendliches) Kapitel für sich. Zuletzt wurden aus FPÖ-Kreisen wieder Gerüchte über einen angestrebten Abschied vom ungeliebten „Typhoon“ gestreut. Mit der Frage der Luftraumüberwachung eng verbunden ist aber auch, was die Saab 105 OE in ihrer Rolle als Jet-Trainer ersetzt. Und für die frühen Ausbildungsphasen der Heerespiloten wird man ein neues Flugzeug anstelle der PC-7 brauchen.

Panzer: Im Bundesheer sind schwere Waffen wie auch die Artillerie nur noch auf den „Fähigkeitserhalt“ der Panzertruppe reduziert. Dennoch müssen auch die Kampfpanzer Leopard überholt werden, will man sie weiter betreiben. Laut „Standard“ gibt es etwa Probleme mit der Elektrik,
der Hydraulik und der mangelnden Nachtsichtfähigkeit.