Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß stand Donnerstag früh in der aktuellen Stunde des Parlaments Rede und Antwort. Dabei nahm sie auch zu den jüngsten Vorgängen rund um den Wieder-Abgeordneten Peter Pilz samt Auszug der Frauen bei dessen Angelobung Stellung. Bogner-Strauß: Sie beantworte diese Frage in Abwesenheit des Betroffenen, offebar nehme Peter Pilz seine Rückkehr ins Parlament nicht wirklich ernst.

Zum Grundsätzlichen: "Wir haben eine Vorbildwirkung, die wir leben müssen. Wir haben moralische und ethische Grundsätze zu berücksichtigen." Politiker könnten nicht nur das Strafrecht als Norm sehen.  "Wir müssen nach anderen moralischen und ethischen Grundsätzen handeln."

Als Frauenministerin könne sie nur sagen: "Jede Art von sexueller Belästigung, von körperlichen Angriffen, auch nur Berührungen, die nicht gewünscht sind, dürfen einfach nicht erlaubt sein. Die körperliche Integrität muss geschützt sein, von allen, Frauen, Männern, Kindern, hier darf es nicht und niemanden geben, der sich darüber hinweg setzt."

Der diese Woche unter chaotischen Umständen ins Parlament zurückgekehrte Peter Pilz - praktisch alle weiblichen Abgeordnete hatten bei der Angelobung aus Protest den Saal verlassen - holte im Zusammenhang mit seinen sexuellen Vorwürfen zu einem Rundumschlag gegen die Medien aus. Die Medien würden sich als „Tugendwächter“ aufspielen und in die Rolle einer „medialen Sittenpolizei“ schlüpfen. „Ich bin nicht gewählt worden, um mich einer Medienjustiz aufsetzen.“

Dass die Liste Pilz in den letzten Wochen das Bild eines heillos zerstrittenen haufens abgab, räumte der Listengründer ein: „Wir sind Spezialisten im Nichtauslassen von Kinderkrankheit.“ Das Interview beschränkte sich nahezu ausschließlich mit dem Pilz’schen Umgang mit den Vorwürfen,  obwohl diese nicht entkräftet werden konnten.