Heinz-Christian Strache (54) muss wohl eine weitere Niederlage verkraften. Das Ibiza-Video und damit verbundene Ende seiner großen politischen Karriere haben den ehemaligen FPÖ-Chef finanziell schwer getroffen. Mehrere Gerichtsverfahren verursachten hohe Anwaltskosten, die Strache mit Spendenaufrufen und Eigenmitteln zu decken versuchte.

Finanzmarktaufsicht warnt vor Unternehmen

Nach dem Ende seiner Karriere in der österreichischen Bundespolitik baute sich der 54-Jährige ein Standbein als Unternehmensberater auf. Ein Tiroler Start-up kam auf Strache zu und engagierte ihn, um Investoren für die Onlinebank zu finden. Dies gelang dem Ex-Spitzenpolitiker auch. Diverse zahlungskräftige Investoren interessierten sich laut einem Bericht der „Kronen Zeitung“ für das Unternehmen. Das Problem: Auch die Finanzmarktaufsicht (FMA) ist auf die Firma aufmerksam geworden und warnt aktuell vor einer Zusammenarbeit mit dem Unternehmen.

Allem Anschein nach ist Strache auf eine Betrugsmasche hereingefallen. Wie die „Krone“ berichtet, schuldet das Start-up dem 54-Jährigen immer noch Geld für seine Beratertätigkeiten. Der Ex-Politiker wollte sich bisher nicht zum Sachverhalt äußern. Offen über den Fall spricht hingegen der Wiener Anwalt Christoph Urbanek. Er vertritt zehn möglicherweise geschädigte Anleger, die in die Onlinebank investiert haben.

„Meine Mandanten machen sich Sorgen um ihr Investment.“ Es sei unklar, was mit dem Kapital in Millionenhöhe passiert sei. „Wir fordern die Offenlegung aller Ausgaben. Wenn das nicht lückenlos möglich ist, wollen wir eine Rückabwicklung“, sagt der Anwalt. Der Firmengründer selbst wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe und spricht von einer üblen Hetzkampagne gegen sein Unternehmen.