Die Hochzeit von Karin Kneissl löste politischen Wirbel aus. Die von der FPÖ nominierte damalige Außenministerin gab 2018 ihrem damaligen Lebensgefährten das Jawort. Für Aufregung sorgte die Einladung von Wladimir Putin, vor dem die damals amtierende Außenministerin Österreichs, also Kneissl, nach einem Tanz auch noch einen tiefen Knicks machte. Die Bilder des „Hofknickes“ gingen um die Welt.

Sicherheitskosten auf Parteirechnung?

Fast sechs Jahre nach der Trauung wohnt und arbeitet Kneissl mittlerweile in Russland, Putin hat sie auch nach seinen mutmaßlichen Kriegsverbrechen in der Ukraine immer wieder verteidigt, sogar als „intelligentesten Gentleman“ bezeichnet. Nun könnte ihre Eheschließung neuerlich zum Politikum werden. Soeben bekannt gewordene Chats zeigen, dass die FPÖ die Hochzeitsfeier mitfinanziert haben könnte.

Wie das „profil“ berichtet, soll der damalige FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache am Morgen des Hochzeitstags Generalsekretär Harald Vilimsky kontaktiert und darum gebeten haben, dass die Partei die Sicherheitskosten für Kneissl übernimmt.

Vilimsky antwortet prompt. Zwei Minuten nach Straches Nachricht schreibt er: „Natürlich. Aber die sollen sich bitte mit den Behörden absprechen! [...] Aber die sollen mir einfach die Rechnung schicken!“. Ob die Partei die Kosten tatsächlich übernommen hat, ist nicht bekannt - weder Kneissl, Strache noch Vilimsky äußerten sich zu dem Vorwurf.

Fakt ist: Die Hochzeit wurde von einem großen Polizeiaufgebot begleitet. 120 Beamtinnen und Beamte der Landespolizeidirektion Steiermark und der Spezialeinheit Cobra waren im Einsatz. Der Großteil der Kosten ging zu Lasten des Steuerzahlers. Die Gesamtkosten für die Sicherheit der Hochzeit betrugen laut Innenministerium 222.750 Euro.