Die Antwort auf den Krieg verlangt uns viel ab. Wie viel kann Europa aushalten? Wo ist die rote Linie?
MAROS SEFCOVICS: Wir verhandeln derzeit über das sechste Sanktionspaket, haben zahlreiche wirtschaftliche Maßnahmen eingeleitet bis zum Öl-Embargo, das jetzt diskutiert wird. Noch zu Jahreswechsel hätte niemand geglaubt, dass wir das in 70 Tagen alles schaffen. Wir können nicht zulassen, dass Russland diesen Krieg gewinnt, das ist eine direkte Bedrohung unserer Werte und unserer Zukunft. Wir sind weiterhin vereint, und wenn eine Entscheidung etwas länger dauert, ist das in Ordnung. Die Einheit der EU 27 ist wichtiger als Geschwindigkeit. Wir müssen aber wirtschaftlich stark bleiben. Das ist auch wichtig für die öffentliche Wahrnehmung, da können sie mit jedem Staats- und Regierungschef reden: hohe Inflation, hohe Energiepreise, Druck auf Nahrungsmittelpreise. Wir müssen darauf schauen, dass Sanktionen Russland mehr treffen als uns, dafür gibt es keine präzisen Parameter.