Nach dem Mord an der kremlnahen Kriegsbefürworterin Darja Dugina suchen die Ermittler nach möglichen weiteren Beteiligten an der Autoexplosion vom Wochenende.

Zudem solle die aus der Ukraine stammende Tatverdächtige, Natalya Vovk, zur Fahndung ausgeschrieben werden, teilte das nationale Ermittlungskomitee in Moskau mit. Verwandte der beschuldigten Frau erklärten nach Berichten russischer Medien, sie habe nur Duginas Gewohnheiten ausspioniert, aber keine Bombe gelegt.

Die "Krone" berichtet von einem Gerücht im Messenger-Dienst Telegram, wonach Vovk Montagabend in einem Hotel am Wiener Hauptbahnhof gesichtet worden sei – in Begleitung von weiteren zwei Frauen und eben einem Kind. Von dort aus soll sie dann die Flucht fortgesetzt haben.

Keine Bestätigung für russische Darstellung

Das österreichische Innenministerium hat die Medienberichte dementiert, wonach eine von Russland als Verdächtige für den Anschlag auf Darja Dugina genannte Ukrainerin in einem Wiener Hotel übernachtet haben soll. "Nach derzeitigem Erkenntnisstand der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) dürfte es sich bei der in einem Wiener Hotel gesichteten Person nicht um diese Frau handeln", erklärte der APA am Mittwochnachmittag ein Ministeriumssprecher.

Nichtsdestotrotz würden wie in anderen europäischen Staaten auch in Österreich Überprüfungen durchgeführt, ob sich die betreffende Frau im Bundesgebiet aufhalte oder aufgehalten habe, ergänzte der Vertreter des Innenministeriums.

Das Auto mit der Tochter des Rechtsnationalisten Alexander Dugin am Steuer explodierte am 20. August im Moskauer Gebiet. Die 29 Jahre alte Dugina wurde am Dienstag beerdigt. Bereits am Montag hatte der Inlandsgeheimdienst FSB erklärt, das Verbrechen sei aufgeklärt und mit Vovk eine angebliche Täterin präsentiert.

Die Verdächtige soll eine Wohnung im Haus Duginas gemietet haben für die Beobachtung, teilte das Ermittlungskomitee weiter mit. Dort und in einer von der gesuchten Frau angemieteten Garage werde ebenfalls nach Spuren gesucht, hieß es. Es seien Zeugen befragt worden. Zudem würden Aufnahmen von Videoüberwachungskameras ausgewertet.

Russland macht für das Attentat ukrainische Geheimdienste verantwortlich. Kiew weist jegliche Beteiligung zurück.