Hunderte Menschen haben am Dienstag in Moskau an einer Trauerfeier für die bei einem Anschlag getötete Tochter eines Kreml-nahen Ideologen, Darja Dugina, teilgenommen. Auch ihr Vater Alexander Dugin und seine Frau nahmen an der Feier in einem Saal des Ostankino-Fernsehzentrums teil. "Sie starb für das Volk, für Russland, an der Front. Die Front – sie ist hier", sagte der ultranationalistische Intellektuelle zu Beginn der Zeremonie.

Dugina war am Samstagabend auf einer Autobahn bei Moskau getötet worden, nachdem nach Angaben russischer Ermittler ein Sprengsatz in ihrem Auto explodiert war. Das eigentliche Ziel des Anschlags könnte laut russischen Medien Duginas Vater gewesen sein, der als wichtiger Vordenker von Machthaber Wladimir Putin gilt. Russlands Inlandsgeheimdienst FSB machte die Ukraine für die Tat verantwortlich, Kiew weist dies entschieden zurück.

Dugin vertritt seit Langem eine Ideologie, die die Vereinigung russischsprachiger Gebiete in einem neuen russischen Großreich vorsieht. Aus dieser Überzeugung heraus unterstützt er auch den russischen Krieg in der Ukraine. Seine Tochter teilte diese Überzeugung und trat als bekannte Medienpersönlichkeit in seine Fußstapfen. Die 29-Jährige arbeitete für Kreml-nahe Fernsehsender wie Russia Today.