Alles war angerichtet für den Propaganda-Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin im besetzten ukrainischen Donbass-Gebiet. Scheinbar "spontane" Begegnungen, Gespräche mit Einheimischen, ein Spaziergang im vom russischen Bombenhagel zerstörten Mariupol, bei dem Bewohnerinnen und Bewohner Putin für den Wiederaufbau danken. Doch Putins Propaganda wurde jäh gestört.

Das zeigt ein Videoclip, der im Netz die Runde macht und ausgerechnet vom Kreml selbst verbreitet wurde. Darauf – etwas verwaschen – zu hören: eine Frau, die in Richtung des russischen Präsidenten schreit: "Das sind alles Lügen, das ist alles nur Show", während der sich mit einer angeblichen Gruppe von Bewohnern des Wohnviertels Newski unterhält.

Der Stimme nach handelt es sich um eine Zwischenruferin. In dem Videoausschnitt ist die Frau nicht zu sehen. Allerdings ist zu erkennen, wie sich nach dem Ruf Leute in Putins Umgebung, darunter auch Sicherheitsleute des Präsidenten, hektisch umdrehen und Handzeichen geben.

Ukrainische und unabhängige russische Medien berichteten heute verstärkt über den Ausschnitt. Im Netz verbreitet sich das Video rasant.

Der Ausschnitt wurde vom Kreml zunächst selbst verbreitet – als Teil der propagandistischen Inszenierung.