Die französische Regierung kommt den Kritikern der umstrittenen Pensionsreform entgegen. Man werde Ausnahmen vom generellen Pensionsalter von 64 Jahren für die machen, die bereits mit 20 oder 21 Jahren zu arbeiten begonnen hätten, sagte Ministerpräsidentin Elisabeth Borne am Sonntag der Zeitung "Le Journal du Dimanche". "Diese werden mit 63 in Pension gehen können." Davon würden bis zu 30.000 Menschen jedes Jahr profitieren und dies koste den Staat etwa eine Milliarde Euro.

Dafür würde aber eine Finanzierungsquelle gebraucht. Damit geht sie auf die konservative Partei Les Républicains zu, deren Unterstützung sie für die Reform in der Nationalversammlung braucht. Ein Sprecher der Partei im Parlament sagte aber, der Schritt gehe nicht weit genug.

Präsident Emmanuel Macron will mithilfe der Regierung das Pensionsalter von derzeit 62 auf 64 Jahre anheben. Dies hat landesweite Demonstrationen mit einer Beteiligung von über einer Million Menschen ausgelöst. Zudem hat es in diesem Jahr bereits zwei Generalstreiks gegeben. Ein weiterer soll am Dienstag stattfinden.