Nach einem gescheiterten Attentat auf den brasilianischen Präsident Luiz Inácio Lula da Silva kurz vor seinem Amtsantritt ist ein zweiter Verdächtiger festgenommen worden. Der 32-Jährige habe sich im Bundesstaat Mato Grosso der Polizei gestellt, hieß es am Dienstag in einer Polizeimitteilung. Ein dritter Verdächtiger sei noch auf der Flucht.

Ein erster Verdächtiger war kurz nach dem gescheiterten Sprengstoffattentat an Heiligen Abend in Brasília festgenommen worden. Der Mann, ein Anhänger von Lulas rechtsextremem Vorgänger Jair Bolsonaro, soll Sprengsätze an einem Tanklaster platziert und so versucht haben, vor dem Machtwechsel Chaos zu verbreiten. Er habe die "Einführung des Kommunismus in Brasilien" verhindern wollen, sagte der Beschuldigte den Ermittlern.

Lula hatte sich in einer Stichwahl knapp gegen Bolsonaro durchgesetzt, am 1. Jänner trat er sein Amt an. Eine Woche später wurde Brasilien von gewaltsamen Ausschreitungen erschüttert, als Bolsonaro-Anhänger in den Nationalkongress, den Amtssitz des Präsidenten sowie in das Oberste Gericht eindrangen und dort stundenlang schwere Verwüstungen anrichteten.