Nach dem Frühstück geht es Richtung Mykolajiw, einer Frontstadt. Der Wechsel zwischen Frieden und Krieg findet immer graduell statt: Plötzlich nehmen die Straßensperren zu; nervösere Soldaten, die mehr Schutzkleidung – Helme und ballistische Westen – tragen. Auf dem Weg kommen uns lange Kolonnen von Getreide-Lkw entgegen. Endlose Ackerfelder links und rechts der Straße, Laubbäume, immer wieder Schützengräben. Wir sind in einem ukrainischen Militärkonvoi unterwegs. Uns begleitet ein junger Bursche mit dem Spitznamen Phycho. Er hat bereits 30 Russen getötet, heißt es. Auch ein paar Panzer hat er abgeschossen.