Sonntagmittag im römischen Stadtviertel Monteverde. Vor der Oberdan-Grundschule reihen sich ein paar Menschen in die Schlange. Italien wählt an diesem Sonntag ein neues Parlament, die letzte nationale Abstimmung fand vor vier Jahren statt. Es ist kühler als sonst in der Stadt, der Herbst hat begonnen. Und Italiens Wählerinnen und Wähler am Wahllokal in Monteverde scheinen nicht überaus motiviert, ihre Volksvertreter zu bestimmen. "Ich denke, es ist eine Pflicht, zu wählen", sagt der 66-jährige Mario M. "Aber unsere Politiker machen es uns nicht leicht." Auch Fiorella de Santis geht eher aus Pflichtgefühl zur Wahl denn aus Überzeugung. "Nase zuhalten und wählen", sagt sie.