Die Slowakei reagiert erbost auf Vorwürfe der österreichischen Regierung im Zusammenhang mit Ermittlungen rund um das Terrorattentat von Wien. "Wir müssen gegen die Informationen über die langsame Zusammenarbeit der slowakischen Polizei protestieren", antwortet der Sprecher des Innenministeriums in Bratislava, Petar Lazarov, auf Nachfrage der Kleinen Zeitung. Aus taktischen und sicherheitspolitischen Gründen könne sein Ministerium jedoch nicht die Art und Weise im Detail beschreiben, in der die Polizeiarbeit in solchen Fällen durchgeführt werde.

Das Innenministerium in Bratsilava bestätigt damit aber offiziell den Versuch eines Verdächtigen am 21. Juli 2020, in der Slowakei Munition zu kaufen. "Die slowakische Polizei schickte am 24. Juli 2020, also drei Tage nach dem Kaufversuch, detaillierte Informationen an Europol. Europol leitete die Informationen dann an die österreichische Seite weiter", bestätigt das Ministerium.

Die Slowakei hat umgehend behandelt

Das Ministerium bestätigt auch, in welcher Form die österreichischen Behörden informiert worden sind. "Zu den Informationen, die die österreichische Seite nach dem erfolglosen Munitionskauf von uns erhielt, gehörten Fotos von Personen und einem Kraftfahrzeug mit österreichischem Kennzeichen, mit dem diese Verdächtigen auf das Hoheitsgebiet der Slowakischen Republik kommen sollten", bestätigt die Regierung in Bratislava.

Österreich habe demnach den Erhalt dieser Informationen am 10. September bestätigt. "Österreich teilte unseren Dienststellen mit, dass es ihnen gelungen sei, den Mann auf dem Foto, von dem wir heute bereits wissen, dass er der Täter des Terroranschlags war, zu identifizieren", ergänzte Ministeriumssprecher Lazarov. "Das von österreichischer Seite übermittelte Ersuchen um zusätzliche Informationen wurde ebenfalls behandelt", bekräftigt er. "In diesem Fall sind die slowakischen Sicherheitskräfte, wie von ihnen erwartet, prompt und professionell vorgegangen."