Im Vorjahr war es noch nur ein Symbol gewesen: Bei seinem Besuch in Abu Dhabi überreichte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) dem Kronprinzen der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Mohammed bin Zayed al-Nahyan, ein Swarovski-Kristallpferd und ein Foto seines Gastgeschenkes: Ein Lipizzaner für den pferdebegeisterten Bruder von VAE-Oberhaupt Scheich Khalifa bin Zayid Al Nahyan. Diesmal bekommt der Prinz das Original - und das kommt mit 24-köpfiger Verwandtschaft.

Kurz, der die Emirate und Kuwait von Freitag bis Montag neuerlich besucht, hat nämlich bereits eine Vorhut. Die Hoffnung, die im Vorjahr mit dem Geschenk der Republik verbunden war, der Spanischen Hofreitschule einen Huf in die Tür zum arabischen Raum zu stellen, ist aufgegangen: Bereits am Sonntag sind insgesamt 25 Lipizzaner mitsamt ihren Bereitern in Abu Dhabi eingeflogen, wo sie sich unter der Ägide ihrer neuen Chefin Sonja Klima akklimatisieren. Sie werden mehrere Vorstellungen geben, darunter eine vor der Herrscherfamilie Abu Dhabis und eine im Beisein des Bundeskanzlers. Dann geht es für fast alle wieder heim nach Wien - nur ein Lipizzaner wird sich künftig an wärmeres Wetter gewöhnen müssen.

Vor 35 Jahren

Vor 35 Jahren hatte bereits einmal ein österreichischer Repräsentant die Idee, einem Pferdenarren einen der berühmten weißen Hengste zum Präsent zu machen: Der damalige Wirtschaftskammerpräsident und ÖVP-Politiker Rudolf Sallinger hatte 1982 anlässlich seines Besuchs bei US-Präsident Ronald Reagan einen Lipizzaner im Gepäck - auch als Geste der Dankbarkeit: US-General George Patton, auch ein Pferdeliebhaber, hatte die Lipizzaner im Jahr 1945 von amerikanischen Truppen evakuieren und vor der Roten Armee in Sicherheit bringen lassen.