Italiens Innenminister Matteo Salvini ist in Teilen vom Vorwurf der Freiheitsberaubung gegen Flüchtlinge an Bord des Schiffes "Diciotti" entlastet worden. Dies berichteten italienische Medien am Sonntag.

Ein Ministergericht in Palermo sah es als erwiesen, dass der Minister sich keiner Vergehen verantwortlich gemacht habe, sondern dass er lediglich die "nationalen Interessen" verteidigt habe, da sich Malta geweigert hatte, die Migranten an Bord des Schiffes aufzunehmen, berichteten Medien.

"Das ist ein wichtiger Schritt nach vorne. Doch Richter oder nicht Richter, ich weiche keinen Millimeter zurück", kommentierte Salvini auf Facebook.

Am 26. August hatten 177 Migranten das italienische Küstenwachen-Schiff "Diciotti" in Catania verlassen können, nachdem sie tagelang darauf ausharren mussten. Die Küstenwache hatte sie und rund 60 weitere Mitte August im Mittelmeer gerettet. Innenminister Salvini verweigerte zunächst tagelang die Landung und ließ die Migranten erst von Bord, nachdem die katholische Kirche in Italien sowie Albanien und Irland sich bereit erklärt hatten, sie aufzunehmen. Die Migranten wurden auf mehrere Diözesen in Italien verteilt, doch viele von ihnen tauchten unter.