Die Impfung sei kein "Schaukelstuhl für die Regierung", diese dürfe sich jetzt nicht zurücklehnen, betonte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner bei ihrer Bilanzpressekonferenz. "Das wäre eine grobe und gefährliche Fehleinschätzung."

Rendi-Wagner legte einen Corona-Plan der SPÖ in gebundener Form vor, mit dem man sicher durch die kommenden Monate kommen könne, nachdem es gelungen sei, die Zahl der Neuinfektionen mit dem harten Lockdown zu senken. Neben der Aufrüstung der Intensivstationen für Notfälle und strengen Sicherheitskonzepten für Heime und Bildungseinrichtungen gehe es dabei vor allem um drei Punkte:

  • Ein "endlich" funktionierendes Contact-Tracing: Das funktioniere nur mit Digitalisierung und mehr Personal
  • Eine neue und innovative Teststrategie mit "Wohnzimmer-Tests", die der Bevölkerung gratis zur Verfügung gestellt werden. Diese Tests seien in den USA schon zugelassen und müssten auch in Österreich möglichst rasch getestet und zugelassen werden.
  • Eine perfekt vorbereitete Impfstrategie: "Das ist eine Chance, die wir nützen müssen". Dazu gehöre eine möglichst hohe Impfbeteiligung, "die öffnet uns die Tür in Richtung Freiheit und Normalität". Dafür brauche es Vertrauen, und dafür wiederum eine gute Vorbereitung, eine pannenfreie Durchführung und eine ehrliche, transparente Informationspolitik.

Es gehe darum, das Vertrauen der Bevölkerung in die Impfung zu stärken. "Dieses Vertrauen kann man sich durch Vergünstigungen nicht erkaufen", erteilte Rendi-Wagner Spekulationen eine Absage, es könnte sehr rasch Vergünstigungen für Geimpfte geben. Von einer Impfpflicht, nachdem es gerade einmal ein paar erste Impfungen gegeben habe, halte sie ebenfalls nichts.

Fragen zur Impfung poppten am ehesten in der Apotheke oder beim Hausarzt auf, diese seien daher zuvorderst mit allen notwendigen Informationen zu versorgen.

"Impfung reduziert auch Ansteckung"

Die immer wieder gestellte Frage, warum die Impfung so wichtig sei, obwohl noch nicht gesichert sei, dass Geimpfte auch nicht ansteckend seien, beantwortete Rendi-Wagner so: Es sei nur "bisher" nicht geklärt, ob die Impfung auch die Weitergabe des Virus unterbinde, weil die Studien nämlich einen anderen Fokus gehabt hätten. Angesichts der vielen Toten sei es vorrangig um den Schutz vor Erkrankung gegangen.

Es sei sehr gut möglich, dass der Impfstoff von Biontech/Pfizer oder auch andere Impfstoffe, die kurz vor der Zulassung stehen, auch die Ansteckung anderer Personen verhindern. Dies werde gerade getestet. Klar sei jedenfalls, dass Personen, die geimpft sind, wesentlich weniger Viren in sich tragen als andere und schon aus diesem Grunde weniger ansteckend sind.