Die Nominierung des Sohnes von Landeshauptmann Peter Kaiser,Luca Kaiser, für die EU-Wahl sorgte am Donnerstag für schwere Verstimmung innerhalb der SPÖ. Nach Informationen der Kleinen Zeitung wurde bei der  Vorstandssitzung nicht Luca Kaiser, wie ursprünglich geplant, an wählbarer Stelle nominiert. Stattdessen wurde SJ-Vorsitzende Julia Herr auf Platz sechs gereiht. Luca Kaiser geht auf Platz neun in die EU-Wahl, darf sich also keine Hoffnungen auf einen Einzug ins EU-Parlament machen.

In einer ersten Stellungnahme zeigte sich Landeshauptmann Kaiser schwer verärgert über die Entscheidung. "Als Demokrat nehme ich die durch Listenplatz neun ausgedrückte Wertschätzung gegenüber der SPÖ-Kärnten mit großem Unverständnis zur Kenntnis!" Die Kärntner Mitglieder im Bundesparteivorstand "stimmten dagegen, weil der Platz neun nicht den Erfolgen und der Stärke entspricht, welche die SPÖ Kärnten in den vergangenen Jahren erreichte." Die vier Kärnter Teilnehmer am  Bundesvorstand stimmten gegen den Listenvorschlag.

Auslöser für das Unbehagen bezüglich Luca Kaiser ist, so hieß es in der Bundes-SPÖ, weniger sein umstrittener Tweet, sondern vielmehr die verwandtschaftlliche Nähe. "Wie sollen wir das den Menschen draußen erklären, dass der Vater seinen Sohn für einen Fixplatz im EU-Parlament nominiert?", heißt es dazu in Wien. Auch in anderen Bundesländern ist ein gewisses Unverständnis zu vernehmen. In der Umgebung des Landeshauptmanns wird allerdings beteuert, dass Luca Kaiser aus drei geheimen Wahlgängen als Sieger hervorgegangen ist, der Vorwurf des Nepotismus nicht mit der Realität in Einklang zu bringen sei.

Unterdessen trat offenbar Niko Kern, Sohn des ehemaligen Bundeskanzlers Christian Kern, in Wien aus der "Sektion ohne Namen" aus, die als eine der kritischsten innerhalb der SPÖ gilt. Wie die Zeitung "Österreich" berichtet, gab er an, "zu viel Angriffsfläche zu bieten". Er bleibe aber weiterhin SPÖ-Mitglied.

In einem Streitgespräch mit Claudia Gigler haben Ende September Julia Herr und Altrebell Josef Cap über die Zukunft gesprochen: