Lange herumgefackelt hat er nicht, der heurige Jänner. Schon am allerersten Tag setzte der Monat ein meteorologisches Ausrufezeichen und ließ an mehreren österreichischen Wetterstationen die Temperaturrekorde purzeln. In Puchberg am Schneeberg (NÖ) etwa stiegen die Werte auf bisher in einem Jänner nicht dagewesene 19,7 Grad an und in diesem Stil ging es in den Tagen darauf weiter. Ändern sollte sich das erst mit der Wetteränderung in der zweiten Monatshälfte. In Summe bleibt: Der Jänner 2023 war um mehrere Grade zu warm, wie die vorläufige Auswertung von Geosphere Austria (früher: Zamg) belegt.

Verglichen mit dem Schnitt der Jahre 1961 bis 1990 brachte es der Monat auf 3,8 Grad mehr, im Tiefland waren es sogar vier Grad mehr als üblich. Der heurige Jahreseinstand erreicht damit laut den Meteorologen den 8. Platz der wärmsten jemals in der 256-jährigen Messgeschichte aufgezeichneten Jännermonate. Dass es nicht noch mehr geworden ist, liegt an den vergangenen beiden Wochen, die im bundesweiten Mittel schließlich jahreszeittypische Temperaturen mit sich gebracht haben. Weiterhin etwas zu warm ist es in den südlichen und östlichen Niederungen geblieben. So schneidet der Jänner etwa in Klagenfurt sogar um satte fünf Grad zu warm ab, in Graz um 5,1 Grad.

Es regierte der Nebel

Dass (zu) hohe Temperaturen nicht automatisch auch Sonnenschein bedeuten müssen, zeigt der Jänner ebenfalls. Er war in Summe nämlich ziemlich trüb, die Sonne zeigte sich um ein Drittel weniger oft als sonst in diesem Monat üblich. Klagenfurt weist im Vergleich zum Schnitt der letzten 30 Jahre sogar ein Sonnenscheindefizit von 52 Prozent auf.

Im Gegenzug fiel in Kärnten und der südlichen Steiermark deutlich mehr Niederschlag (plus 185 Prozent in Graz, plus 252 Prozent in Klagenfurt). Zu trocken geblieben sind dagegen die Regionen nördlich des Alpenhauptkamms.