Mit "Allerhöchster Entschließung" genehmigte Kaiser Franz Josef 1851 die Errichtung einer "Centralanstalt für meteorologische und magnetische Beobachtungen". Heute, gut 150 Jahre später, ist der weltälteste staatliche Wetterdienst nicht mehr aus den heimischen Wetterprognosen und -analysen wegzudenken, wobei die Aufgaben der in Summe 500 Mitarbeiter schon jetzt weit darüber hinausgehen. Um für die Zukunft noch besser gerüstet zu sein – Stichwort Klimawandel, sich häufende Extremwetterereignisse, Naturgefahren, nachhaltige Rohstoffgewinnung und Grundwasserschutz –, fusionierte die "Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik" nun per 1. Jänner mit der Geologischen Bundesanstalt zur "Geosphere Austria".


"Wir folgen damit dem internationalen Trend hin zur gemeinsamen Beforschung der unterschiedlichen Sphären der Erde, von der Atmosphäre bis zum Untergrund", erläutert der interimistische Leiter Andreas Schaffhauser. Dafür sollen etwa künftig die Daten beider Anstalten in einem Pool zusammenlaufen, um "Antworten aus einem Guss" geben zu können.


Am Selbstverständnis der neuen Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Meteorologie und Klimatologie ändert das nichts: "Wir sehen uns als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft", betont Robert Supper, ebenso interimistischer Leiter. Entsprechend bleiben auch die regionalen Standorte – etwa in Klagenfurt oder Graz – bestehen, um weiterhin Wetterprognosen sowie Unwetterwarnungen zu veröffentlichen oder den Katastrophenschutz "mit belastbaren und verlässlichen Daten" zu unterstützen.


Darüber hinaus will die "Geosphere Austria" künftig ihr Beratungsangebot zu Alternativenergie, Grundwasserversorgung oder Städteklima ausweiten. Supper: "Der Klimawandel ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Nun brauchen wir innovative Lösungen." Mit der Fusion ist der erste Schritt getan.