Alles ist relativ, auch das Wort "Kaltfront". Eine solche bringt – als Ausläufer des Tiefs "Daniela" über Skandinavien – am Dienstag Abkühlung um zehn Grad. "Das heißt, wir haben dann normale, der Jahreszeit entsprechende Temperaturen", sagt Ubimet-Meteorologe Michele Salmi. Allerdings werfen er und auch sein Berufskollege bei der Zamg, Fritz Wölfelmaier, ein: "Die Abkühlung ist nur ein kurzes Intermezzo."  Sprich: Der Hochsommer kehrt bald wieder zurück.

Sehr heißer Montag endet mit Gewittern

Zuvor drehte die Hitze am Montag aber noch einmal kräftig auf. Unterstützt vom Südföhn war es aber auch im Bergland ungewöhnlich warm: Am Brenner auf 1412 Meter Seehöhe hatte es 28,3 Grad, auf 1000 Meter Seehöhe wurde vielerorts die 30-Grad-Marke erreicht.

Hitzepole am Montag (Stand 17.20 Uhr):

  • 36,1 Grad: Innsbruck (T)
  • 36,0 Grad: Ferlach (K), Braunau (OÖ)
  • 35,9 Grad: Wien Innere Stadt

In der Steiermark lag Bad Radkersburg mit 34,3 Grad voran.

Prognostizierte Regenmengen am Dienstag
Prognostizierte Regenmengen am Dienstag © Ubimet

Schon am Nachmittag zogen am Montag etwa in Knittelfeld einzelne, isolierte Gewitterwolken auf. In der Nacht von Montag auf Dienstag zog die Kaltfront von Nordwesten über das Land. Laut Wölfelmaier könnte es im äußersten Südosten auch erst heute am Vormittag zu regnen beginnen. 

Tagsüber reichen dann die Temperaturen kaum über 25 Grad hinaus, selbst wenn es zwischenzeitlich auch wieder auflockert.

Regen: zwischen Überflutung und Tropfen auf den heißen Stein

Bekommen alle Teile des Landes Regen ab? "Höchstwahrscheinlich ja – mit rund zehn Litern pro Quadratmeter kann eigentlich großflächig gerechnet werden", sagt Salmi. Punktuell jedoch können sich in den südlichsten Landesteilen – also von Unterkärnten bis zur Südoststeiermark – in kurzer Zeit sehr große Regenmengen ausgehen am Dienstag. "Das bedeutet leider auch punktuelle Überflutungsgefahr."

Im bundesweiten Schnitt hat es im Juli nur die Hälfte des Monatsschnitts geregnet, im Süden und Osten zum Teil noch weniger
Im bundesweiten Schnitt hat es im Juli nur die Hälfte des Monatsschnitts geregnet, im Süden und Osten zum Teil noch weniger © Zamg Klimamonitoring

Prinzipiell hat das Land Regennachschub bitter nötig. Im bundesweiten Schnitt hat es seit Anfang Juli nur die Hälfte der "normalen" Niederschlagsmenge geregnet, in Teilen Oberkärntens oder dem Weinviertel sogar noch viel weniger.

Ab Mittwoch wieder verbreitet 30 Grad

Eine nachhaltige Abkühlung ist laut Wölfelmaier aber wie eingangs erwähnt nicht zu erwarten: "Am Mittwoch und am Donnerstag hat es wieder verbreitet 30 Grad." Wobei in Oberkärnten oder auch dem oberen Murtal im Bergland noch Schauer möglich sind.

"Auch am Freitag bleibt es bis inklusive Sonntag sehr heiß", sagt Salmi von der Ubimet, "wobei die Luftschichten am Freitag und Samstag labiler sind und es daher jederzeit zu Gewittern kommen kann." Einzig der Sonntag sehe schon stabiler aus.

Und ein Ende der heißen Phase? "Dieses ist – mit Ausnahme Dienstag – bis weit in die nächste Woche hinein nicht in Sicht", so Wölfelmaier.