Eine defekte "Muffe", also ein Verbindungsstück eines Kabels, dürfte schuld am Stromausfall sein, der Montagabend im Wiener Bezirk Leopoldstadt dafür gesorgt hat, dass nichts mehr ging. Kurz nach 20 Uhr ging das Licht aus: zum Beispiel im Ernst-Happel-Stadion und im Prater, wo die Menschen für kurze Zeit in den Fahrgeschäften feststeckten.

Eine 18-Jährige musste nach einem Kreislaufkollaps ins Spital gebracht werden, berichtet die Wiener Berufsrettung. Sie sei rund 15 Minuten kopfüber in einem Fahrgeschäft gehangen. Außerdem erlitt eine 16-Jährige im Schweizerhaus einen Kollaps. Hier sei aber nicht klar, ob es einen Zusammenhang mit dem Stromausfall gibt.

Mit der Hilfe von Notstromaggregaten konnten alle Hängengebliebenen schnell gerettet werden, heißt es von der Prater Wien GmbH. Es sei zwar ein "unerwarteter Stresstest" für die Praterbetreiber gewesen, zu keinem Zeitpunkt hätte aber eine Gefahr für die Fahrgäste bestanden. "Die Evakuierung verlief reibungslos nach den regulären Evakuierungsplänen der einzelnen Attraktionen." Das geschulte Personal hätte den Fahrgästen geholfen und die Fahrgeschäfte manuell heruntergefahren. Jede Attraktion im Prater habe ein eigenes Notprogramm zur Evakuierung.

Wiener Netze mussten sich zu Kabel graben

Konkret befand sich die defekte Muffe in der Hafenzufahrtsstraße in der Nähe des Praters. Mitarbeiter der Wiener Netze mussten sich zu dem Kabel graben und das Teil austauschen, das habe die ganze Nacht gedauert, berichtet eine Sprecherin.

Insgesamt waren rund 1500 Haushalte von dem Stromausfall betroffen. "Der Großteil war gegen 21 Uhr wieder ans Netz angeschlossen", so die Sprecherin. Das war möglich, weil Wien "doppelt versorgt" ist, man habe also nur einen Schalter umlegen müssen. Teile des grünen Praters und des Lusthauses waren erst am Dienstag um kurz nach zehn Uhr wieder mit Strom versorgt.

Starkregen könnte Defekt verursacht haben

Bei den Wiener Netzen geht man davon aus, dass der Starkregen am Sonntag für die defekte Muffe verantwortlich sein könnte. "Das Wasser könnte langsam eingesickert sein", so die Sprecherin. Entsprechende Evaluierungen laufen aber noch.