Bereits am ersten Wochenende des neuen Jahres wurde wieder gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Österreichweit waren in verschiedenen Städten laut Innenministerium am 1. und 2. Jänner 32 Demos angezeigt - 280 Verwaltungsanzeigen waren die Folge. In Graz wurde beim Aufmarsch am Sonntag eine Beamtin so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden musste.

Die Grazer Beamtin war allerdings nicht die erste Verletzte, die nach einer Corona-Demo zu beklagen ist. 2021 wurden 39 Polizisten und Polizistinnen bei Demonstrationen der Maßnahmengegner verletzt. Das Innenministerium gab am Montag Einblick in die internen Statistiken der Corona-Einsätze im vergangenen Jahr. Die wichtigsten Eckdaten: 570.000 Einsatzstunden, 19.000 Verwaltungsanzeigen und mehr als 500 Strafanzeigen. Die Kosten der Polizeieinsätze belaufen sich auf mehr als 18 Millionen Euro. 380 Personen wurden im Laufe des Jahres festgenommen.

Innenminister Gerhard Karner: „Fast 570.000 Einsatzstunden bei den Demonstrationen der Corona-Maßnahmen-Kritiker machen deutlich, wie herausfordernd das vergangene Jahr für die Polizei war. Die Polizistinnen und Polizisten haben unter schwierigen Bedingungen herausragende Arbeit geleistet. Die unterschiedlichen Teilnehmer – Familien mit Kindern, neben Rechtsextremen und Fußballhooligans – erforderten ein konsequentes Einschreiten mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl“.

Keine Toleranz für Opfer-Verhöhnung

Wenig Verständnis hat Karner für das Tragen von Judensternen mit der Aufschrift „ungeimpft“. Es finde eine Täter-Opfer-Umkehr statt, die nichts weniger als eine Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus sei, so Karner. „Die Polizei wird auch bei den bevorstehenden Demonstrationen konsequent gegen jene vorgehen, die das Grundrecht auf Versammlung missbrauchen“, sagt der Innenminister.