Mit einem "überraschend großen Andrang von früh bis spät" ist der erste Öffnungstag der Impfstation im Wiener Stephansdom am Donnerstag zu Ende gegangen. Das berichtete der Wiener Dompfarrer Toni Faber im Kathpress-Gespräch am Freitag. Knapp 200 Menschen nahmen demnach das Angebot der Stadt Wien wahr und ließen sich spontan und ohne Anmeldung in der Barbarakapelle des Wiener Stephansdoms gegen das Coronavirus impfen.

Er sei selbst überrascht gewesen, wie gut das Angebot ankomme, so Faber. Bereits vor der Öffnung habe sich eine Schlange vor dem Dom gebildet. Über den ganzen Tag habe dann reger Andrang geherrscht, sodass die Impfwilligen teilweise Wartezeiten von bis zu einer Stunde in Kauf nehmen mussten. Um die Wartezeiten künftig zu verkürzen, überlege man bereits einen zweiten Impfarzt einzusetzen, resümierte der Wiener Dompfarrer, der sich auch bei allen Mithelfenden für ihren Einsatz in der Impfstation bedankte: "Die Malteser und die Johanniter organisieren das großartig."

In Gesprächen habe Faber ganz unterschiedliche Motive bei den Menschen vernommen, sich gerade im Stephansdom impfen zu lassen: "Manche kommen, weil Sie Vertrauen in die Kirche haben, manche sind sozial benachteiligt und wieder andere, weil der Dom einfach auf ihrem Weg liegt. "Ich habe mit Menschen gesprochen, die seit 40 Jahren regelmäßig in die Messe kommen und sich jetzt hier impfen lassen", zeigte sich Faber zufrieden.

In Betrieb ist die Impfstation im Stephansdom jeweils von Donnerstag bis Sonntag zwischen 10 und 21 Uhr. Über 18-Jährigen wird im Stephansdom der Impfstoff von Johnson & Johnson verabreicht, Zwölf- bis 17-Jährige bekommen jenen von Biontech/Pfizer. Vorerst läuft die Aktion bis 22. August, in zwei Wochen will die Stadt Wien analysieren, wie das Angebot angenommen wurde. Läuft es gut, soll es verlängert werden. Künftig soll zudem auch in Kirchen anderer Religionsgemeinschaften, in Moscheen und Tempeln geimpft werden