Jener Bierwirt, der am 29. April seine Ex-Partnerin in Wien getötet haben soll, soll bereits in der Woche vor der Tat im Beisein der Opferfamilie Schüsse abgegeben haben. Das berichtete der Vater des Opfers und bekräftigte die Aussage auch vor laufender Kamera auf Puls 24 bei Corinna Milborn.

Zur Schussabgabe sei es bei einem Streit gekommen, die Schüsse wurden aber nicht zur Anzeige gebracht. "Die Kugel flog fünf Zentimeter an meinem Ohr vorbei", berichtete er.

Dass es einen "Vorfall" im näheren Umfeld der Frau gegeben habe, bestätigt die Staatsanwaltschaft. "Dazu sind aber noch Erhebungen im Gange", erklärt Anwältin Astrid Wagner, die die Familie vertritt.

Deshalb hat die Staatsanwaltschaft inzwischen den Verdacht des
Tatbestands der schweren Nötigung in das laufende
Ermittlungsverfahren wegen Mordverdachts einbezogen.

Mutter des Mordopfers berichtete, dass ihre Tochter Angst vor dem späteren mutmaßlichen Täter hatte. "Ich habe immer wieder versucht sie zu überreden, dass sie ihn verlässt und zu uns kommt. Aber ihr Wunsch war, dass ihre Kinder Mutter und Vater haben", sagte sie. Die Tochter habe stets abgestritten, dass sie geschlagen worden sei – obwohl sie als Eltern Gegenteiliges mitbekommen hätten. Ihre Tochter habe aus Angst keine Hilfe in Anspruch genommen, ist die Mutter überzeugt.

Zur Motivation der Eltern der Getöteten, nun in Medien aufzutreten und auch vor Gericht zu ziehen, hieß es von der Mutter: "Meine Tochter kommt nicht zurück, aber vielleicht können wir so das Leben anderer retten."