Drei Personen sollen am Donnerstag in der Früh einen Mann in Kufstein entführt haben. Bei ihrer Festnahme nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei soll einer von ihnen mit einer Bombe gedroht haben. Die Beamten fanden jedoch keinen Sprengsatz. Die Hintergründe waren auch am Nachmittag noch unklar. "Die Einvernahmen dauern weiter an", sagte der Kufsteiner Inspektionskommandant Josef Gschwentner.

Bei den Verdächtigen handelt es sich um zwei Männer und eine Frau. "Die Vernehmungen gestalten sich schwierig", betonte Gschwentner gegenüber der APA. Neue Erkenntnisse gebe es noch keine, berichtete er. Das Landeskriminalamt habe mittlerweile die Ermittlungen übernommen und werde am Freitag über die Entwicklungen informieren.

Gekidnappt

Gegen 6.15 Uhr war bei der Polizei Kufstein eine Meldung eingegangen, dass soeben ein Mann gekidnappt worden war. Der Anrufer gab einen Hinweis auf das dabei verwendete Fahrzeug, das von Ebbs in Richtung Eichelwang unterwegs war. Eine Polizeistreife machte den Wagen im Gemeindegebiet von Ebbs ausfindig und brachte ihn zum Anhalten. Die Insassen verweigerten das Aussteigen, der Lenker stieg vielmehr aufs Gas und fuhr in Richtung Kufstein mit hoher Geschwindigkeit davon.

Die Polizei nahm die Verfolgung auf, stoppte den Pkw schließlich bei einer Baustelle in Kufstein und nahm mit Hilfe einer zweiten Streife die Insassen fest. Dabei erwähnte eine der Personen das Wort "Bombe" in Verbindung mit dem Pkw. Daraufhin wurde der Bereich rund um das Auto abgesperrt und Spezialkräfte zur Untersuchung des Wagens angefordert.

Eine Sprecherin der Polizei sprach von einer "komplexen und etwas undurchsichtigen" Vorgeschichte. Die Entführer und das Opfer würden einander aber kennen, so viel stehe bereits fest, meinte die Polizistin. Zudem seien die Involvierten der Behörde auch nicht unbekannt, fügte sie hinzu.