Der WWF Österreich begrüßt die Ablehnung eines Abschussantrags für Bär und Wolf in Tirol. Es bestehe weder eine akute Gefährdung noch eine Bedrohung für Menschen, so der WWF. Herdenschutz sei die einzig sinnvolle Maßnahme. Der Antrag war am Mittwoch von der Bezirkslandwirtschaftskammer bei der Bezirkshauptmannschaft eingebracht worden, das Land sah keine Voraussetzungen für eine Bewilligung.

Der WWF kritisierte die bäuerlichen Interessenvertreter: "Statt ständig nach Abschüssen zu rufen, muss die Landwirtschaftskammer ihre kurzsichtige Position überdenken, den berechtigen Sorgen der Landwirte endlich Rechnung tragen und die einzig konfliktvermeidende und rechtlich haltbare Lösung vorantreiben, nämlich wirksamen Herdenschutz", so Christian Pichler vom WWF in einer Aussendung. Am strengen europaweiten Schutzstatus von Bär und Wolf werde sich auf absehbare Zeit nichts ändern. Auch der Nachzug von Wölfen und Bären aus angrenzenden Ländern werde durch Abschüsse nicht verhindert.

Betroffenen Landwirten und insbesondere Almbauern müsse geholfen werden. "Am schnellstmöglichen Einsatz bereits angeschaffter Elektrozäune führt kein Weg vorbei", betonte Pichler. Dass dies auch im hochalpinen Gelände möglich sei, zeige sich in der Schweiz und in Teilen Österreichs. Zudem müsste laut Pichler schnell mit der Ausbildung von Herdenschutzhunden begonnen werden, die mehrere Jahre dauere.