Nach einem Kellerbrand in der Nacht auf Freitag in einem Wohnhaus in der Lorystraße in Wien-Simmering sind fünf Personen mit leichten Verletzungen von der Rettung ins Spital gebracht worden. Die Brandursache war am Vormittag noch unbekannt, teilte die Feuerwehr mit. Rund 40 Personen wurden in Straßenbahngarnituren in der nahen Remise betreut, berichtete Rettungssprecher Andreas Huber. Der Brand geschah nur wenige Tage nach dem Großbrand eines Hauses, ebenfalls in Simmering.

Kurz vor 1.30 Uhr waren die Einsatzkräfte zu der großen Wohnhausanlage in der Lorystraße alarmiert worden. Die Feuerwehr rückte mit 98 Kräften und 22 Fahrzeugen an. Bei ihrem Eintreffen war das hauptbetroffene Stiegenhaus bereits stark verraucht, weshalb eine Flucht über das Stiegenhaus für die Bewohner nicht mehr möglich war, schilderte Feuerwehrsprecher Lukas Schauer. Aus mehreren durch die Hitze geborstenen Kellerfenstern schlugen Flammen. Die Feuerwehr brachte die Hausbewohner mit Fluchtfiltermasken über das Stiegenhaus bzw. mit einer Drehleiter von außen in Sicherheit.

Mehr als 100 Menschen in Sicherheit gebracht

Während der Löscharbeiten sei es im Keller zu mehreren Verpuffungen gekommen, sagte Schauer. Der Brand habe sich rasant auf den gesamten Keller der betroffenen Stiege ausgebreitet. Da sich der Rauch über Verbindungsgänge in die beiden benachbarten Stiegenhäuser verschleppte, wurden auch diese Gebäudeteile evakuiert. Der Keller wurde über zwei Löschleitungen unter Atemschutz mit Löschschaum geflutet. Mit mehreren Hochleistungslüftern wurde der Brandrauch aus den Kellern, den Stiegenhäusern und der Garage gedrückt.

Mehr als 100 Personen wurden in Sicherheit gebracht. Die Wiener Linien stellten in der nahe gelegenen Remise zwei Straßenbahngarnituren zur Verfügung, in denen rund 40 Anrainer medizinisch betreut wurden und die Dauer des Einsatzes abwarten konnten. Fünf Menschen wurden von der Berufsrettung Wien, die mit Teilen des Katastrophenzugs im Einsatz war, notfallmedizinisch versorgt und ins Spital gebracht, sagte Sprecher Andreas Huber. Zwei Frauen (55 und 27 Jahre alt) hatten Rauchgas inhaliert, eine Jugendliche (15) einen Kreislaufkollaps erlitten. Ein Ehepaar im Alter von 58 bzw. 77 Jahren, das dringend medikamentöse Versorgung benötigte, aber nicht in seine Wohnung konnte, wurde ebenfalls ins Krankenhaus gefahren.

"Brand Aus" wurde schließlich gegen 4.00 Uhr gemeldet, die Aufräumarbeiten dauerten laut Feuerwehr aber noch in den Morgenstunden an. 70 Kellerabteile wurden vollkommen zerstört. Die Brandursache wird vom Landeskriminalamt Wien untersucht.