Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hat am Donnerstag vor der "Kuh-Challenge" gewarnt, bei der Internet-Influencer für einen guten Zweck Kühe küssen sollen. "So eine Challenge ist wirklich gefährlicher Unfug", sagte die Ministerin der APA. Sie will nun mit den Initiatoren Kontakt aufnehmen, um die Aktion zu stoppen.

"Almen und Weiden sind keine Streichelzoos, Aktionen wie diese können gravierende Folgen haben. Mutterkühe schützen ihre Kälber und werden aggressiv, wenn man sich nicht richtig verhält", meinte Köstinger. Erst jüngst habe die Regierung eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, um Almbesucher mehr in die Eigenverantwortung zu nehmen. "Aktionen wie diese Challenge konterkarieren unsere Arbeit für ein gutes Miteinander auf den Almen, dafür habe ich nicht das geringste Verständnis", so die Ministerin.

Challenge-Erfinder versteht Kritik nicht

Köstinger will nun Kontakt mit den Betreibern bzw. Initiatoren der Challenge, dem Schweizer Digital-Unternehmen Castl AG, aufnehmen, um diese Aktion zu stoppen. "Ich kann nur davor warnen, sich an dieser Challenge zu beteiligen. Das ist kein Spaß und kann im schlimmsten Fall zu Verletzungen bzw. erneuten Zwischenfällen mit Mutterkühen auf Almen führen", sagte Köstinger. Sie verwies im Netz lieber auf www.sichere-almen.at , wo man die wichtigsten Verhaltensregeln auf Almen findet.

In einer Aussendung hat sich nun auch Challenge-Erfinder Castl gemeldet. "Diese Panikmache von Leuten, die noch nie eine Kuh geküsst haben, verbitte ich mir", wird der Chef des Unternehmens, Marnus Flatz, zitiert, "abgesehen davon kann man die Kuh auch über den Zaun küssen oder den Bauern fragen. Wenn eine Kuh keine Lust auf den Kontakt mit einem Menschen hat, sieht man das doch. Und dass man sich dann nicht ausgerechnet denen aufdrängt, sollte man niemandem erst sagen müssen."