
Über die Frage, ob es in der evangelisch-lutherischen Kirche in Österreich künftig Trauungen für homosexuelle Paare geben wird, sollen nun die Pfarrgemeinden beraten. Das hat die Synode, das evangelische "Kirchenparlament" heute in Wien beschlossen. Im Rahmen eines Fragebogens wird die Meinung zum Thema eingeholt, auf dieser Basis wird sich dann am 9. März eine Sonder-Synode mit dem Thema beschäftigen, wie der Evangelische Pressedienst berichtet.
Konkret geht es in der Befragung der Pfarrgemeinden etwa darum, ob und in welcher Form einzelne Gemeindevertretungen eine mögliche "Ehe für alle" in ihrer Gemeinde ablehnen können.
Dabei gibt es mehrereAspekte:
- Voraussetzung für eine Trauung homosexueller Paare ist ein vorausgegangener positiver Beschluss der Pfarrgemeinde.
- Gemeinden können sich gegen die Möglichkeit der Trauung Homosexueller aussprechen.
- Gilt dann die gewählte Variante nur für gemeindeeigene Kirchengebäude oder für das gesamte Pfarrgemeindegebiet?
Auch soll geklärt werden, ob es kirchliche Segnungen künftig auch für eingetragene Partnerschaften für homo- und heterosexuelle Paare geben soll.
"Wir machen uns auf den Weg, die kirchliche Trauung für homosexuelle Paare einzuführen. Gemeinden sollen nun die Möglichkeit haben, dazu Stellung zu nehmen, das entspricht einem typisch evangelischen Weg.
Der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker in einer ersten Reaktion
Nach fast vierstündiger intensiver Debatte stimmten 54 von 63 Mitgliedern der Synode für diesen Antrag. Die Synode gibt damit eine Empfehlung ihres theologischen Ausschusses an die 194 lutherischen Gemeinden mit rund 285.000 Mitgliedern weiter. In dem Schreiben heißt es: "Die Bedingungen, unter denen Menschen heute ihre Beziehungen in verlässlicher und verbindlicher Form leben, haben sich gegenüber den Entstehungszeiten von Bibel und Bekenntnisschriften geändert". Die Kirche solle auch gleichgeschlechtliche Partnerschaften würdigen "sofern sie auf lebenslange Treue, gegenseitige Fürsorge und Beistand ausgerichtet sind."
Um unterschiedlichen Auffassungen zu homosexuellen Partnerschaften innerhalb der Kirche Rechnung zu tragen, sollen kirchliche Trauungen für gleichgeschlechtliche Paare nur in solchen Pfarrgemeinden durchgeführt werden, in denen Gemeindevertretung und Pfarrerin bzw. Pfarrer sich dafür aussprechen. Die Gemeinschaft der Kirche, heißt es in dem Papier, werde durch diese unterschiedlichen Auffassungen und die Entscheidungsautonomie der Pfarrgemeinden "nicht in Frage gestellt".
Kommentare (3)
Kommentieren08.12.2018 um 09:51 Uhr
Ich bin dafür, dass Menschen, welche einander lieben, heiraten dürfen.
Und zwar völlig egal, ob das Paar Frau-Mann, Frau-Frau oder Mann-Mann oder sonstwas (Transgenderpersonen) ist.
Nur die Liebe zählt! Alles andere ist von vorgestern.
08.12.2018 um 08:43 Uhr
Gleiches Rechtfür alle!
Ihnen stehen die gleichen Probleme wie den Hetropaaren zu!
07.12.2018 um 18:34 Uhr
ICH BIN DAFÜR
gleiches Recht für alle