Der spektakuläre Landeanflug einer aus Palma de Mallorca kommenden Maschine der Austrian Airlines (AUA) Richtung Flughafen Wien-Schwechat, die am 9. Juni in ein Hagelunwetter geraten war, wurde auf ein mögliches strafrechtliches Fehlverhalten der Cockpit-Crew untersucht. Eine Anzeige wegen fahrlässiger Gemeingefährdung sei eingegangen, bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg.

Keine Passagiere verletzt

Der Airbus A320 war auf dem Weg von Palma de Mallorca nach Wien in eine Gewitterzelle und damit in heftige Turbulenzen geraten. Zunächst wurde der Notruf „Mayday“ abgesetzt. Die Maschine landete dennoch sicher am Wiener Flughafen, es wurden keine Passagiere verletzt. Die Maschine wies allerdings Beschädigungen auf.

Aus dem Abschlussbericht der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) geht nun hervor, wie der Vorfall abgelaufen war. Demnach dürfte es ein Problem mit den Wetterupdates gegeben haben. „Für das Wetterbriefing wurden Daten des Briefingpacks genutzt“, schreibt die Behörde.

Internetprobleme im Flugzeug

„Für Updates während des Reisefluges wurden zudem Daten der Webseite Windy beziehungsweise die entsprechende App genutzt.“ Dafür war Internet nötig. „Die vom Luftfahrzeugbetreiber an Bord mittels WLAN zur Verfügung gestellte Internetverbindung hatte im Flugverlauf jedoch Verbindungsprobleme“, zitiert der „Standard“ aus dem Bericht SUB.

Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass das Wetterradar eingeschaltet war und voll funktionsfähig. Zuvor hatten der Kapitän und der erste Offizier ausgesagt, dass sie keine Anzeigen hatten, die auf das Gewitter, in das sie gerieten, hinwiesen. Zudem habe es auch keinen Funkverkehr gegeben, der die Crew auf eine notwendige Kursänderung hingewiesen hätte.

Als die Meldung über schweren Hagel das Flugzeug erreicht, wurde ein „Master-Warning ausgelöst und Autopilot 1, Flight Director 1 und 2 und Auto Thrust automatisch deaktiviert“, so der Bericht. Die Flugsteuerung wechselte zudem automatisch in das „Alternate Law“.. Die Windschutzscheibe des Fliegers war zu dieser Zeit schon gebrochen.