Wahlkarte beantragen, Hauptwohnsitz ändern, Führerschein und Reisepass digital herzeigen, Dokumente unterschreiben und und und. Immer mehr Services können über die ID Austria (ehemals Handysignatur), also über die Apps „Digitales Amt“ und „eAusweise“ ausgeführt werden.
Verwirrung. Doch rund um die Anwendung herrscht nach wie vor viel Verwirrung. Nutzerinnen und Nutzer berichten von „unerwarteten Fehlern“ oder von der Anmeldung per Gesichtserkennung, die nicht funktioniert oder dass sie einfach abgemeldet wurden.
Abgelaufen. Derzeit stolpern viele über folgendes Szenario: Ihre ID Austria ist abgelaufen. Wie das sein kann, wo es sie doch erst seit letztem Jahr gibt? Wer eine behördlich registrierte Handysignatur hatte, der konnte sich die Vollversion der ID Austria online holen und musste nicht mit seinen Passbildern zur Behörde. Aber wenn die Handysignatur abläuft (gültig für fünf Jahre), dann muss man zur Behörde und sich dort für die ID Austria erneut registrieren. Dabei gibt es sogar ein Online-Verlängerungsservice, das man nutzen kann, bevor die Handysignatur abläuft. Doch davon dürften die wenigsten wissen. Von dem Service erfährt man in den FAQs und mittels kleinem Hinweis in der App selbst, heißt es vom Büro von Digitalisierungsstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP).
Neu laden. Groß wurde damit geworben: Ausweise wie den Führerschein kann man theoretisch mit der ID Austria via der App „eAusweise“ herzeigen. Allerdings „verschwinden“ die Ausweise immer wieder, denn aus gesetzlichen und Sicherheitsgründen würden die Daten nur eine beschränkte Zeit angezeigt, heißt es aus dem Büro von Plakolm. Die Ausweise müssen also immer wieder aktualisiert werden. Wenn man sie längere Zeit nicht aktualisiert, müssen sie mit der ID Austria neu eingespielt werden. Und hier kämpft man dann oft mit einer Fehlermeldung. Für Hilfe kann man sich an die Hotline (+43 50 233770) wenden.
Änderungen. „Die Sicherheitsmaßnahmen schließen manche Nutzer aus“, hält IT-Experte René Mayrhofer von der Johannes Kepler Universität in Linz fest. Nicht nur ältere Menschen würden mit den teils schwer verständlichen Beschreibungen kämpfen, „man muss schon fast Expertenwissen haben, um alles zu verstehen. Die Benutzbarkeit – viele kleine Details – ließe sich jedenfalls verbessern.“ Aus dem Büro von Plakolm heißt es, man arbeite an Verbesserungen, etwa soll statt des Fingerabdrucks oder der Gesichtserkennung der Pin des Handys zur Anmeldung akzeptiert werden.