Für das wegen Brandschutzmängel vor der Schließung stehende AUVA-Traumazentrum Wien-Brigittenau – besser bekannt als Lorenz-Böhler-Spital – wird es einen Ersatz geben. Geplant ist die Errichtung eines Containerspitals in der Nähe. Konkret soll ab 2025 ein derartiger Komplex am Nordwestbahngelände, bei dem es sich um ein künftiges Stadtentwicklungsgebiet handelt, in Betrieb gehen.

Dort sollen dann auch wieder Akutoperationen stattfinden, die bis dahin in andere Spitäler, darunter das AKH Wien, ausgelagert werden. Das teilte die AUVA am Freitag auf einer Pressekonferenz mit. Das Containerspital gilt als Übergangslösung, 2030 soll dann am bisherigen Standort der Betrieb wieder aufgenommen werden.

AUVA-Chef: „Gefahr in Verzug“

Das Ersatzspital soll auf rund 8.000 Quadratmeter Fläche unter anderem über 65 spezialisierte Betten, eine Erstuntersuchungsambulanz und Therapiebereiche verfügen. Ungewöhnlich seien mobile An- und Zubauten im Spitalsbereich nicht, wurde beteuert. Auch die AUVA habe selbst solche bereits im Einsatz.

Laut AUVA-Generaldirektor Alexander Bernart sei die Herausforderung enorm, nachdem sich in den Vorarbeiten zur Generalsanierung gezeigt habe, dass der Brandschutzanstrich mangelhaft sei. Es habe „Gefahr in Verzug“ bestanden und sich um eine „verheerende Erkenntnis“ gehandelt.

Der Standort ist laut AUVA nicht in Gefahr. Im Gegenteil: In den kommenden Jahren soll das Lorenz-Böhler-Spital zu einem Forschungs-, Wirtschafts- und Gesundheitscampus ausgebaut werden, wurde heute bekräftigt. In allen Belangen will man jedenfalls transparent vorgehen, hieß es.

SPÖ fragt beim Gesundheitsminister an

Auch jenes Gutachten, in dem die Brandschutzmängel ausgeführt werden, soll etwa für den Betriebsrat einsehbar gemacht werden – wobei dieses in der End-Langfassung erst in Ausarbeitung ist, wie AUVA-Direktor Bernart erläuterte. Auch habe der Sachverständige die Belegschaft persönlich über seine Erkenntnisse informiert, betonte er.

Die SPÖ hat zur AUVA eine parlamentarische Anfrage an Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grünen) eingebracht, da das Ministerium über die Unfallversicherung aufsichtsratspflichtig sei. Die SPÖ vermutet „andere Pläne“ hinter der temporären Schließung des Spitals, darunter eine „weitere Senkung der Dienstgeberbeiträge zur AUVA“. Von Rauch will die SPÖ auch wissen: „Gibt es Ihrerseits oder seitens Ihres Koalitionspartners Pläne die AUVA zu filetieren.“