Starke Schneefälle haben Freitagmittag auf der Brennerautobahn (A13) in Tirol zu einer vorläufigen Komplettsperre in Richtung Süden geführt. Dies sagte die Landesverkehrsabteilung zur APA. Lkw waren hängen geblieben, die Asfinag mit Räumfahrzeugen und Abschlepp-Trupps im Einsatz. Wie lange die Sperre in Fahrtrichtung Bozen anhalten wird, war am frühen Freitagnachmittag weiter unklar. Die Asfinag sprach gegenüber der APA von „leichten Verbesserungen an manchen Stellen“.

Laut dem Online-Portal „stol.it“ war die Brennerautobahn auf italienischer bzw. Südtiroler Seite indes ab der Mautstelle Sterzing in Fahrtrichtung Norden ebenfalls zumindest vorübergehend gesperrt. Bei Brenner-Nord seien mittlerweile rund 40 Zentimeter Neuschnee in kurzer Zeit gefallen, hieß es. Das wesentliche Problem seien aber Lkw, die trotz Fahr- und Überholverbots den zweiten und dritten Fahrstreifen nutzten, hängen blieben und somit den Weg für Pkw, vor allem aber für die Räumfahrzeuge der Asfinag, versperrten, hieß es. Es seien aber vorsorglich Spezial-Abschlepptrupps entlang der Strecke postiert worden - diese sollen die Lkw nunmehr wieder flott machen, sagte Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl zur APA.

Für Ärger sorgte die Sperre beim Transitforum Austria-Tirol. Dass starker Schneefall drohe, sei bekannt gewesen, bemängelte Obmann Fritz Gurgiser der APA gegenüber mangelnde Vorkehrungen und ortete „Tiroler Chaospolitik“. Vielmehr werde „zugeschaut, bis die A13 mit quer gestellten Lkw außer Kraft ist.“ Nun würden hohe, vermeidbare volkswirtschaftliche Kosten entstehen, kritisierte Gurgiser und ortete Tirol an einem „Brennpunkt“.

Erhöhte Lawinengefahr in Tirol

Auch andernorts sorgte der Neuschnee für vereinzelte Probleme: Auf der Inntalautobahn (A12) bei Kufstein in Richtung Bayern wurden ebenfalls Staus verzeichnet. Verzögerungen gab es unter anderem auch auf der Zillertalstraße (B169), der Stubaitalstraße (B183) und der Seefelder Straße (B177). Nach einem Verkehrsunfall mit mehreren Fahrzeugen musste zudem die Sellraintalstraße (L13) zwischen Gries und Sellrain in beiden Richtungen gesperrt werden.

Schneekettenpflicht galt auf der Arlbergstraße (B197) zwischen St. Anton am Arlberg und Alpe Rauz in beiden Richtungen, auf der Tuxer Straße (L6) zwischen Hintertux und Kaltenbach sowie auf der Sellraintalstraße (L13) zwischen Zirl und Kühtai.

Die prognostizierten Neuschneemengen für Tirol hatten auch die Lawinengefahr stark ansteigen lassen. In den östlichen und südöstlichen Landesteilen wurde oberhalb der Waldgrenze Lawinenwarnstufe 4 auf der fünfteiligen Skala ausgegeben. Damit herrschte „große Gefahr“. In weiten Teilen Tirols wurde die Lawinengefahr als „erheblich“ (Stufe 3) eingeschätzt. Stellenweise wurden bis zu 50 Zentimeter Neuschnee erwartet.