Österreichs Sport, so hörte man immer wieder, hat keine Lobby. Niemand, der für ihn eintritt, für ihn kämpft. Es war lange Zeit in Mode, schulterzuckend alles zu nehmen, was man bekam, und dafür die Gesamtsituation hinzunehmen. Mit Ausnahme des Skiverbands vielleicht, dessen Erfolge und Vernetzung ihn dazu befähigten, allen anderen ein Stück voraus zu sein. Umso überraschender mag es sein, wenn führende Sportfunktionäre heute behaupten, dass es nicht an der Lobby kranke, sondern am Plan. Denn der fehle dem Sport, der ab heute ein neues Oberhaupt bekommt: Rudolf Hundstorfer wird zum Präsidenten der Bundessportorganisation gewählt, dem „Dach des Sports“, wie sich diese selbst bezeichnet.