Brasilien stellt in der Präsidenten-Stichwahl Weichen: für die Zukunft des zerrütteten Landes und für das Schicksal des Amazonas.

Der als antidemokratisch, homophob, rassistisch und frauenfeindlich bekannte Amtsinhaber Jair Bolsonaro hat, wie im Rechtsaußen üblich, kein Jota Umweltbewusstsein. Er gab im Laufe seiner – auch objektiv gesehen desaströsen – Amtszeit Schutzgebiete im Amazonas zur Plünderung frei: Holt euch, was euch zusteht und stärkt mir meinen Rücken!

Etwa 60 Prozent des Amazonas-Regenwaldes sind in Brasilien: Er ist die längst nicht mehr gesunde, grüne Lunge eines Planeten in der Klimakrise. Dass Bolsonaros Konkurrent "Lula" sich zuletzt zum Retter des Klimas aufschwang, darf skeptisch beurteilt werden: Immerhin scheint in ihm aber eine Basisausstattung an ökologischem Gewissen zu stecken.

Brasilien entscheidet heute über sehr viel mehr als den Präsidenten. Steht Bolsonaro länger im Amt, fallen unzählige weitere Bäume: Allein zwischen August 2020 und Juli 2021 wurden 13.235 km² im Amazonas gerodet.