Klar wie die Luft nach einem Sommergewitter werden vor dem letzten Regierungsjahr die Umrisse der politischen Ausgangslage. Es zeichnet sich ein männlicher Dreikampf um die Führung im Land ab. Die Abgrenzungen, sowohl die innerhalb der Regierung als auch jene der Kanzlerpartei gegen Herbert Kickl, den Nutznießer der Wohlstandsunzufriedenheit, sind Vorwahlkampf. Sie dienen der Profilschärfung und dem Gemütshaushalt der Basis. In der ÖVP wächst die Unruhe über die anhaltend hohen Umfragewerte der FPÖ. Das erklärt den etwas erratisch vorgetragenen Frontalangriff mit der Ächtung Kickls und der Festlegung, kein Bündnis mit ihm einzugehen. Die Begründung, die abgelehnte Teilnahme am Schutzschirm, wirkte bemüht, die Brandmarkung als „Sicherheitsrisiko“ gar hoch angetragen. Da bot die FPÖ schon gewichtigere Anlässe.