Budgetverhandlungen allgemein und ganz im Speziellen zur Landesverteidigung waren in Österreich zumeist ein Krampf. Um schmerzhafte Verrenkungen kamen die Ressortchefs nicht umhin, wollten sie ihr mickriges Verhandlungsergebnis der Öffentlichkeit als Erfolg verkaufen. Der Griff in die buchhalterische Trickkiste half manchmal.
Auch Klaudia Tanner und Finanzminister Magnus Brunner wurden darin fündig. Indem sie Pensionszahlungen für frühere Heeresangehörige als Verteidigungsausgaben kategorisieren, kommt man den 1,5 Prozent des BIP in Zukunft vielleicht sogar nahe. Das war genau jene Kenngröße, die Tanner und ihre Generalstabschefs als Ziel für das Budget ausgegeben haben – zunächst lautstark, später schon etwas leiser.