Mein Leben hängt gerade an einem einzigen Knopf. Wenn es die Ausblendefunktion von Selbstporträt und Mikrofon während der zahllosen Videokonferenzen nicht gäbe, hätte mein Kindergartenkind gestern unser Bad unter Wasser gesetzt, seine zweijährige Schwester alle Balkonblumen geköpft, wäre das Mittagessen verbrannt, der Wäscheberg liegen geblieben. Selbst Einkaufen für die isolationsinhaftierten Großeltern erledigt sich nur noch mit Handy am Ohr. Zumindest kurzzeitig lassen sich die beruflichen Pflichten so mit jenen der Hausfrau, Tochter, Lebensgefährtin und den inzwischen überbordenden Betreuungsanforderungen kombinieren.