Vergangenen Sonntag schloss diese Kolumne mit einer schrägen, dialektischen Mahnung: Es spreche alles dafür, die grundvernünftigen, weil alternativarmen Maßnahmen der Regierung solidarisch zu befolgen und dennoch als Einzelner hellwach zu bleiben. Keine Sekunde lang dürfe man sich an die eingezäunten Freiheiten gewöhnen. Die Ohren müssten angelegt bleiben. Daran hat sich nichts geändert. Es gilt das Gebot eines widerständigen Gehorsams. Für Gegenstimmen muss Raum sein. Den Zweifel zulassen wie in der Religion, als erwachsene Form des Glaubens.
Leitartikel von Hubert Patterer
Die Alten wegsperren und die Geschäfte aufsperren? Eine Debatte auf brüchigem Boden
Die aufbrandende Debatte über die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen gegen das
Coronavirus darf den ethischen Grundkonsens nicht aufs Spiel setzen.