Klar, es sah nicht besonders zeremoniell aus, wie sie da mit Regenschirmen in der Hand über die Champs-Élysées spazierten: Rund 70 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt, die zum 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs gedachten. Und doch war es gerade die nicht-martialische Entspanntheit, die das Besondere des gemeinsamen Marsches ausmachte. Die Beschirmten stehen für Nationen. Dass kein Krieg herrscht – wir nehmen es für so alltäglich wie den Regen. Dass die vermeintliche Normalität eine brüchige ist, beweisen der Anlass des Spaziergangs und der Blick in die Ostukraine, nach Syrien oder in den Jemen – nur wenige Flugstunden von hier entfernt.