Bekannt geworden durch den Film „Klammer – Chasing The Line“ und die Netflix-Serie „Kitz“, ist sie bereits seit einiger Zeit fixer Bestandteil der österreichischen Filmszene. Sie engagiert sich für soziale Organisationen und äußert sich regelmäßig zu gesellschaftspolitischen Themen. Nun macht Valerie Huber auch Musik. Am Freitag veröffentlichte sie unter ihrem Alias "Valeh" ihre erste Single „otherside“.

"otherside" wurde auf dem Wiener Label töchtersöhne veröffentlicht.
"otherside" wurde auf dem Wiener Label töchtersöhne veröffentlicht. © Deniz Arslan

Macher-Mentalität

„Ich mache das nicht erst seit gestern, sondern schon eine Zeit lang, hatte aber nie den Mut, damit an die Öffentlichkeit zu gehen“, meint die 27-jährige gebürtige Wienerin, die danach mehrere Jahre in Afrika und den U.S.A. gelebt hat, zur Kleinen Zeitung. Es sei ihr wichtig gewesen, es „einfach mal auszuprobieren“, denn oft würden sich gerade Frauen aufgrund ihrer Sozialisierung und fehlender Netzwerke zurückhalten, mit eigenen Projekten selbstbewusst nach draußen zu gehen. Mit der Mentalität, „einfach mal zu tun und zu machen“, möchte Huber zeigen, dass es sich lohnen kann, seinen „Träumen zu folgen“.

Pop pur

Verträumt kommt auch die neue Single daher. Ein eingängiger, leichtfüßiger Popsong mit gut aufgebautem dynamischen Spannungsbogen, aufgewertet durch Hubers nuancenreiche – mal fragil, mal kehlig-herbe – und authentische Stimme. Thematisch bleibt Huber in „otherside“ ebenfalls beim klassischen Pop, geht es doch um das Ende einer Beziehung, mit der tröstenden Aussicht darauf, sich irgendwann wieder zu treffen, „auf der anderen Seite“. Wo das ist, bleibt den Hörern selbst überlassen.

Sich angreifbar machen

Vor der Veröffentlichung ihrer ersten Single sei Huber schon etwas nervös gewesen, da man sich ganz schön angreifbar mache. Es seien schließlich die eigenen persönlichen Texte, die man singe, nicht welche, die einem vorgegeben würden wie im Schauspiel. Musik bestimmt ihren Alltag wohl in doppelter Hinsicht: Privat ist sie mit dem Grazer Musiker Paul Pizzera liiert.

Musik als Protest

Ihre zukünftigen Songs sollen aber auch kritischere Texte beinhalten. „Im Mainstream Pop geht es oft nur um Verliebtsein und Verlassenwerden. Ich finde, Musik könnte wieder viel mehr in Richtung Protest gehen und tiefsinnigere Themen ansprechen.“ Außerdem kann man sich auch die ein oder anderen Rock- oder Country-Elemente und sogar deutsche Texte von "Valeh" erwarten. Eine EP – ein Tonträger, der zwischen Single und Album einzuordnen ist – sei jedenfalls schon geplant.